Hegeschau München 2025

1. Juni 2025

Die Hegeschau für Stadt und Landkreis München fand in diesem Jahr in der Mehrzweckhalle Sauerlach statt.

Ab dem frühen Abend konnten sich interessierte Bürger anhand von Informationsständen, Schautafeln und Broschüren über Jagd und Naturschutz informieren. Gut angenommen wurde die Führung durch die Ausstellung. So erfuhren die Teilnehmer etwa, wie die Jäger das Alter des Rehwildes bestimmen. Auch eine Drohne, die bei der Kitzrettung zum Einsatz kommt, sowie das Wildlandmobil des BJV mit Präparaten heimischer Wildtiere erweckten große Aufmerksamkeit. Ein weiterer Anziehungspunkt war ein Wildspezialitäten-Wagen. Hier konnten die Besucher Delikatessen von Hirsch, Gams, Reh und Wildschwein verkosten und kaufen.

Zu Beginn des offiziellen Teils begrüßte der 1. Vorsitzende des ausrichtenden Jägervereins München-Land, Dr. Hubert Klinger, die Anwesenden. Danach kamen die Ehrengäste zu Wort.

Landrat Christoph Göbel (CSU) äußerte sich zum Thema „Hegeschau – ja oder nein“: Er hält diese Institution nach wie vor für bedeutsam, da durch das Zusammenkommen der Dialog erleichtert und aufrechterhalten wird. Er bedankte sich bei allen Beteiligten für den großen Einsatz. Im Landkreis München seien im Rahmen des letzten forstlichen Gutachtens gute Waldzustände vorgefunden worden. Mit Blick auf die geplante Jagdgesetznovelle empfahl er, die Eigenverantwortung vor Ort zu stärken.

In seiner Ansprache ging Dr. Hubert Klinger näher auf die Ergebnisse des Vegetationsgutachtens 2024 ein, das einen positiven Trend zeige. Bayernweit sei in 51 % der Hegegemeinschaften der Waldverbiss  als tragbar bewertet worden, in 49 % sei er noch verbesserungsfähig. Demgegenüber stünden Stadt und Landkreis München mit 88% tragbarer Hegegemeinschaften hervorragend da. Dabei mahnte er Verbesserungen beim forstlichen Gutachten an: Es sei ein ganzheitlicher Blick nötig. Man dürfe nicht nur den Verbiss betrachten, relevant sei vielmehr, was an Bäumen tatsächlich hochkomme, also unversehrt dem verbissgefährdeten Bereich entwachse. Mit Spannung erwarteten die Jäger die Novellierung des Bayerischen Jagdgesetzes. Viele der vorgeschlagenen Änderungen seien begrüßenswert. So die Verlängerung der Jagdzeiten auf Raubwild. Dies würde anderen Arten, insbesondere den Wiesenbrütern, guttun. Auch eine Abschaffung der Abschusspläne könne man sich vorstellen. Die von anderen Verbänden in die Diskussion eingebrachten Vorschläge, die Jagdzeiten auf Rehwild auszudehnen oder den körperlichen Erlegungsnachweis einzuführen, seien hingegen abzulehnen. Wichtig sei, dass Jäger, Landwirte und Forstwirte zusammenhielten um einen artenreichen und den jeweiligen Lebensräumen angepassten Wildbestand zu erhalten.

Im Fachbeitrag von Olaf Rahm (AELF Ebersberg-Erding) ging es um die Stabilisierung der Wälder, um Klimawandel und neue Baumarten. Das forstliche Gutachten und revierweise Aussagen unter Einbezug der Beteiligten vor Ort seien elementar, um noch bestehende Defizite aufzuzeigen.

Der Naturschutzreferent des Jägervereins München-Land, Dr. Stefan Tewinkel, sprach zur aktuellen Situation der heimischen Greifvögel. Erfreulich sei, dass der Gänsegeier sich langsam zu etablieren scheine und auch Fisch- und Steinadler eine positive Entwicklung verzeichnen.

Reiner Mulzer, seit 01.04.2025 neuer Kreisjagdberater, verlas die Streckenlisten. So wurden im Jagdjahr 2024/2025 in den 18 Revieren des Stadtgebiets München 137 Stück Rehwild erlegt, in den Revieren des Landkreises 2.658 Stück. Bei den Trophäen gab es wieder zahlreiche Auszeichnungen, die stärkste stammt aus dem Revier Gut Mittenheim.

Umrahmt wurde die Veranstaltung von den Jagdhornbläsern des Jägervereins München-Land und bei Speis und Trank klang der Abend gemütlich aus.